DEUTSCH
Josua Stegmann (* 14. September 1588 in Sülzfeld bei Meiningen; † 3. August
1632 in Rinteln) war ein deutscher evangelischer Theologe und
Kirchenliederdichter. Stegmann entstammte einer Dynastie von evangelischen
Pfarrern. Seine Eltern waren der Pfarrer von Sülzfeld, Ambrosius Stegmann, und
dessen Ehefrau Rebecca Löner, Enkeltochter des evangelischen Theologen und
Reformators Kaspar Löner. Fünf Jahre nach Stegmanns Geburt wurde sein Vater
Superintendent in Eckartsberga.
Josua Stegmann war ab 1617 Superintendent der
Grafschaft Schaumburg und Lehrer am Gymnasium Stadthagen. Neben seiner
Lehrtätigkeit hatte er auch gleichzeitig die Ämter des Superintendenten und
Oberpfarrers übernommen. 1618 ehelichte er die Witwe seines Vorgängers im Amt
des Superintendenten Johann Jacob Bernhardi, Elisabeth Margarethe Crop, Tochter
des Amtmanns und Bürgermeisters zu Stadthagen, Heinrich Crop.
1621 berief man
ihn zum Professor der Theologie an die neu gegründete, aus dem Gymnasium
Stadthagen hervorgegangene Universität Rinteln in Rinteln/Weser. Dort hielt er
1621 die Einweihungspredigt. Als die Universität nach dem Erlass des
Restitutionsedikts vom 6. März 1629 durch Kaiser Ferdinand II. unter dem Schutz
einer kaiserlichen Besatzung im Jahre 1630 von Benediktinermönchen aus Corvey
und aus englischen Klöstern vertriebenen Benediktinern in Besitz genommen wurde,
zwangen sie Stegmann zu einer öffentlichen Disputation in Gegenwart vieler
Benediktiner-, Augustiner- und Dominikaner-Ordensbrüder, wobei er von diesen und
bestellten Lärmmachern verhöhnt wurde. Er starb wenige Wochen später am 3.
August 1632 im Alter von erst 44 Jahren. Sein Grabmal ist in der
St.-Nikolai-Kirche in Rinteln erhalten.
Stegmann verfasste apologetische und
erbauliche Schriften und dichtete Kirchenlieder. Das Evangelische Gesangbuch
enthält das bekannte, von ihm getextete Lied 'Ach bleib mit deiner Gnade bei
uns, Herr Jesu Christ' unter Nummer 347, welches von Melchior Vulpius vertont
wurde.